weiterführende Materialien

Privatisierung, Wasser-Fußabdruck, Klimawandel und Gesundheit

SDG 6 stellt sowohl ein lokales als auch globales Anliegen dar. Es gibt ausreichend Süßwasser auf der Welt, um alle Menschen zu versorgen, aber der Zugang zu sauberem Wasser und der Verbrauch sind sehr ungleich verteilt. In Hamburg, Deutschland und vie­len Ländern des Globalen Nordens sind sauberes Wasser und eine gute Sanitärversorgung selbst­verständlich. Thematisiert wird hierzulande vor allem die Privatisierung von Wasser als öffentli­ches Gut oder die Verunreinigung von Wasser durch industrielle oder landwirtschaftliche Einlei­tungen.

Nestlés Geschäft mit dem Wasser in Südafrika – ein ARD Beitrag

Wie die geplante Privatisierung von Wasser in der bolivianischen Provinz Cochabamba im Jahre 2000 zu einem “Wasserkrieg” führte, den die Bevölkerung gewann, zeigt dieser Film (für diesen Film besteht eine Altersbeschränkung, da er Szenen von gewaltsamen Straßenkämpfen mit Todesopfer zeigt).

Wasserverbrauch und -versorgung sind eng mit der Struktur der globalen Weltwirtschaft verbun­den. Viele Länder haben ihren “Wasser-Fußab­druck” durch den Import von wasserintensiven Gütern aus anderen Ländern weitgehend externa­lisiert. Das heißt: Sie haben den lokalen Wasserverbrauch durch die Auslagerung der Produktion von Nahrungsmitteln (Getreide, Gemüse, Fleisch) und Industrieprodukten in andere Länder und Kontinente verlagert. Dadurch können in anderen Regionen Wassermangel und -verunreinigung entstehen.

Bei der Herstellung von Kleidung, Nahrungsmitteln und anderen Gebrauchsgütern wird teilweise sehr viel Wasser verbraucht: z.B. zur künstlichen Bewässerung des Bodens, Neutralisieren von Schadstoffen oder Auswaschen von Textilien. Dieses sog. “virtuelle Wasser” sieht man den Produkten auf den ersten Blick nicht an: So werden z.B. zur Herstellung einer Jeans etwa 11.000 Liter, für ein T-Shirt etwa 2.700 Liter, für ein Fahrrad etwa 5.000 Liter und für ein Ei rund 200 Liter Wasser verbraucht.

Mehr zum virtuellen Wasser und zur Berechnung des persönlichen Wasserfußabdrucks gibt es hier.

Ebenso spielt der Klimawandel bei der Verknappung der globalen Wasserressourcen eine Rolle. Während die Industriestaaten mit ihren auf fossilen Energieträgern beruhenden, emissionsintensi­ven Produktions- und Konsumweisen wesentlich zur globalen Erderwärmung beitra­gen, treffen die Auswirkungen klimatischer Veränderungen (z.B. Dürren, Überflutungen) häufig solche Regionen im Glo­balen Süden, die wenig bis gar nicht zum Klimawandel beitragen – und zugleich oftmals über geringere Wasserreserven und/oder ein unzureichendes Wasserma­nagement verfügen.

Materialien zu Wasserressourcen und Klimawandel sind auf dem Hamburger Bildungsserver zu finden.

Es gibt weltweit viele Krankheiten, die aus Wassermangel entstehen. Dies betrifft vor allem Kinder. Ein Drittel der Menschheit lebt ohne angemessene Sanitäranlagen – für die Betroffenen eine menschenunwürdige Situation. Fehlende Sanitärversorgung bedeutet, dass es keinen Zugang zu sicheren, sauberen Toiletten gibt, keine Möglichkeit sich an sicheren, sauberen Orten zu waschen.  Besonders betroffen sind Mädchen, Frauen und ältere Menschen. Die German Toilet Organization (GTO) nennt das Problem beim Namen, fördert und fordert: „Zugang zu sauberen Toiletten und nachhaltigen Abwassersystemen für alle Menschen auf der Welt.“

Mehr zu den Projekten und Bildungsangeboten der GTO sind hier zu finden.