Der Künstler LAPIZ im Gespräch mit fokusglobal
„Wir machen politische Kunst und die ist darstellend. Aber es ist nur unsere Interpretation. Wir malen keine schönen Bilder, verbreiten keine Hoffnung, bieten keine Lösungen, sondern stellen bestimmte Probleme so dar, wie wir sie sehen. Oft knallhart. Deshalb muss man den Menschen schon etwas zur Erklärung an die Hand geben. Deswegen führen wir ja auch dieses Gespräch.
Die SDGs zielen darauf, eine bessere und gerechtere, d.h. nachhaltige und zukunftsfähige Welt zu schaffen. Es geht um Abschaffung von Armut und Hunger, Schutz der Ökosysteme, Maßnahmen gegen den Klimaschutz u.a.m. Beim SDG 8 haben die UN tatsächlich aber einen Spagat versucht. Hier geht’s um „Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum“. Dabei wird durch die Hintertür wieder die Steigerung des BIP eingeführt – also die weitere Förderung von Ausbeutung, Ressourcenextraktion, menschenunwürdiger Arbeit…
Für uns war es ganz toll, dass globalgoals so offen war für unsere Interpretation des SDG 8, das heißt, dass wir ganz frei arbeiten konnten. Wir wurden gefragt: wie interpretiert ihr das SDG 8? Wie seht ihr die Sache mit dem Wirtschaftswachstum? Klar, einige wollten lieber was zur menschenwürdigen Arbeit thematisiert haben, aber man muss sich bei solchen komplexen Themen auf wenige Kernaussagen fokussieren. Und für uns war einfach das Thema Wirtschaftswachstum der Knackpunkt des Ganzen. Oder eigentlich die Frage: was ist Wohlstand? ist das nicht alles, was in den SSDGs abgebildet und gefordert wird?
Klar, dieses Bild präsentiert eindeutig eine Sichtweise aus dem Globalen Norden. Menschen in anderen Kontinenten sehen das mit dem Wirtschaftswachstum ganz sicher anders…“
Ausführlicher erklärt LAPIZ die Vielschichtigkeit der Arbeitsprozesse, Inhalte, Haltungen und Diskussionen, die in das Wandbildmotiv eingeflossen sind.
Das ist in aller Länge nachzuhören in dem Gespräch, das Michael Nikolai von fokusglobal mit LAPIZ zum Wandbildmotiv geführt hat. Es ist in diesem Podcast zu hören.