Das Projekt

Mit der Initiative globalgoals.hamburg wollen wir die 17 Globalen Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals/SDGs) der Vereinten Nationen durch Wandbild-Projekte in Hamburg sichtbar machen und die unterschiedlichsten Menschen, Gruppen und Organisationen zur Diskussion und Mitgestaltung einladen.

Begonnen haben wir im Sommer 2017 mit einem Wandbild zum SDG1: „Armut überall und in jeder Form beenden“.  Es entstand im Vorfeld und Kontext des G20 Gipfels in Hamburg. Unterschiedliche Menschen und Institutionen wurden zu diesem Thema konsultiert und in die Entwicklung des Bildes einbezogen. Dieses wurde anschließend im Projektteam mit dem Hamburger Wandbildmaler Eckart Keller entworfen und gestalterisch umgesetzt. 

Durch die Installation des Bildes am KAROSTAR-Gebäude kamen wir ins Gespräch mit Viva con Agua e.V., die dort ihr Büro haben. So entstand die Idee zu einem weiteren gemeinsamen Bild. Im Herbst 2017 stellte die Millerntor Gallery, eine Initiative von VcA, den Kontakt zur nepalesischen Straßenkünstlerin Shraddha Shrestha her. Im Austausch mit ihr entstand ein Wandbild zu SDG 6: „Trinkwasser und Sanitärversorgung – Clean water and sanitation“, das im Februar 2018 am KAROSTAR installiert wurde.

Im Sommer 2019 kam am selben Ort ein weiteres Bild an die Wand, diesmal zum SDG 5: “Gleichberechtigung – Gender equality”. Gestaltet wurde es von Bernhard Krebs vom Atelier Die Schlumper. Vor fast 40 Jahren gründete sich die Ateliergemeinschaft von Künstler*innen mit unter­schiedlichen Behinderungen bei der Gestaltung eines Wandbildes in Hamburg Alsterdorf. Ihre Werkstatt ist nur ein paar Schritte von der Wand entfernt, an der die SDG-Wandbilder zu sehen sind. So war es naheliegend, sie für eine Zusammenarbeit zu gewinnen. Ein großer Dank dafür und für die freundlichen Begegnungen im Atelier!

Sehr viel weiter entfernt trafen sich im Februar 2020 sechs junge Künstler aus Tansania und Uganda im Rahmen einer internationalen Konferenz in Dar es Salaam, um auch hier die Globalen Nachhaltigkeitsziele sichtbar zu machen. Gemeinsam gestalteten sie die 20 Meter langen Mauern einer Schule im Bezirk Kigamboni mit ihren Ideen und Visionen zu den SDGs. Anlässlich des zehnjährigen Bestehens der Städtepartnerschaft Hamburg – Dar es Salaam entstand im Vorfeld die Idee, einen Teil dieses Wandbildes parallel auch in Hamburg zu zeigen. Ausgewählt haben wir dafür ein Motiv zum SDG 13: “Maßnahmen zum Klimaschutz – Climate Action” von dem ugandischen Künstler Ronald Ssemaganda. Es wurde als vierte Wandbildplane im Juli 2020 installiert.

In Auseinandersetzung mit der Pandemie-Situation in den Jahren 2020/21 entwickelte sich die Idee zum nächsten Wandbildthema: Die Pandemie hat die systemisch verankerten Ungleichheiten zwischen Ländern, Regionen und Bevölkerungsgruppen im internationalen, nationalen und lokalen Kontext deutlicher hervortreten lassen. Mit dem geschärften Bewusstsein für Ungleichheiten auf lokaler und globaler Ebene bekam für uns zugleich die Bedeutung des Nahbereichs eine besondere Bedeutung. Gemeinsam mit einem Team von Studentinnen und Absolventinnen aus den Fachbereichen Architektur, Urban Design und  Soziologie der HafencityUniversität Hamburg (Sophia Leipert, Nina Manz, Charlotte Niewerth, Anna Seum) entstand – in  einem kompletten Online-Prozess – das fünfte Wandbild zum Thema SDG 11: “Nachhaltige Städte und Gemeinden – Sustainable Cities and Communities“.

Beim sechsten Wandbild befassten wir uns mit dem SDG 12 “Nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster sicherstellen”. Das Thema wurde vom Kunstkurs der Klasse 10e vom Marion Dönhoff Gymnasium in Hamburg-Blankenese gewählt, die sich in einem mehrmonatigen Projekt mit dem SDG 12 befassten und verschiedene Gestaltungsideen dazu entwarfen.  Von diesen wurde gemeinsam von der Klasse und dem Projektteam der Motiventwurf der Schülerin Fine Engelbert ausgewählt. Das Bild kam Ende Juni 2022 an die Wand.

Aus gegebenem Anlass – der fortbestehenden COVID-Pandemie mit ihren umfassenden lokalen und globalen gesundheitlichen, sozialen und ökonomischen Folgen – widmeten wir uns im folgenden Wandbild dem SDG 3 “Gesundheit und Wohlergehen”. Das Motiv wurde von Bettina Wistuba auf der Grundlagen von Materialien gestaltet, die im Rahmen von Workshops mit Schüler:innen der Beruflichen Schule für medizinische Fachberufe (BS15) in Wilhelmsburg und Kindern aus dem Offenen Kindertreff am HausDrei in Altona entstanden waren. Dieses siebte Wandbildmotiv wurde im April 2023 installiert.

Im Januar 2024 kommt ein weiteres Wandbild zum SDG 2: “Ernährung sichern” an die Wand. Das Motiv entstand in Kooperation mit dem Projekt FoodUnfolded, einer Initiative des EU-Projektes EIT Food, und wurde in der finalen Fassung von Ulrike Sommer gestaltet. 

Aus Kunst- und Bildungsinitiativen sowie der Öffentlichkeit wächst so ein kreativ-kritisches Interesse an einem Diskurs über die SDGs sowie an deren künstlerischer Umsetzung. Das motiviert!