Am Rande… Armutspendler:innen aus Rumänien in Hamburg

Eine Veranstaltung mit dem Dokumentarfilmer Andrei Schwartz und
seinem Hauptprotagonisten Ion Luca

Dienstag, 14. November 2017 / 19 Uhr
Ort: Centro Sociale, Sternstraße 2, 20357 Hamburg

Im Sommer leben ca. 60 Menschen aus dem rumänischen Dorf Namaesti in Hamburg auf der Straße und betteln. Die meisten von ihnen sind Roma. Sie kommen aus Verhältnissen extremer Armut in Rumänien und haben kaum Chancen, dort ein menschenwürdiges und materiell abgesichertes Leben für sich und ihre Familien aufzubauen. Nur das periodische Betteln in Hamburg ermöglicht das Überleben ihrer Familien und – wenn es gut läuft – sogar die Ausbildung ihrer Kinder. Seit letztem Winter finden sie keine Aufnahme im Winternotprogramm der Stadt Hamburg. Sie müssen unter Brücken übernachten oder in ihre Heimat zurückfahren und dort in Kälte und Hunger den Winter überleben.

Der in Rumänien geborene Dokumentarfilmer Andrei Schwartz arbeitet an einem Filmprojekt unter dem Arbeitstitel „Am Rande“. Er hat Armutspendler:innen zu Hause in Namaesti besucht und über längere Zeit in Hamburg begleitet. An diesem Abend berichtete er von seinen Erfahrungen in Rumänien und stellte einen Teil seiner Filmaufnahmen über das Leben dieser Menschen in Hamburg vor. 

Ebenfalls anwesend waren Ion Luca aus Namaesti, der Protagonist aus Schwartz‘ Film, sowie die Unterstützerin Regina Kittel von der katholischen Gemeinde St. Wilhelm (Bramfeld).

Fast 50 Besucher:innen kamen ins centro sociale, um mehr über die Armutspendler:innen aus Namaiesti zu erfahren. Ion Luca, einer der Protagonisten (unten mit seiner Frau auf der Leinwand zu sehen), verbringt jedes Jahr viele Monate bettelnd auf den Straßen Hamburgs. Er konnte berichten, warum so viele Menschen aus Namaiesti auf das Betteln angewiesen sind und wie schwierig es insbesondere im Winter ist, da ihnen eine Aufnahme im Winternotprogramm der Stadt verwehrt wird. Die Frage nach seinem dringlichsten Wunsch beantwortete er mit einem Wort: Arbeit.

Mehr Informationen liefern zwei Artikel aus der ZEIT und Hinz & Kunzt.

Das Thema dieses Abends stellt lokale Bezüge zum UN Nachhaltigkeitsziel „Armut beenden – End Poverty“ her, das auf der Wandbildplane am Neuen Kamp 32 zu sehen ist.

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