Die Erde im Plastikbecher

Ein großer Kopf, gefüllt mit bunten Dingen unseres täglichen Konsums und mit großen €-Zeichen in den Augen, saugt gierig an einem Strohhalm aus einem Plastikbecher, in dem sich mit erschrocken aufgerissenen Augen eine offensichtlich schon völlig ausgelaugte Erde befindet. Anstelle von Haaren trägt der Kopf qualmende Schlote, umschwirrt von einem Flugzeug. “Und irgendwann…ist nichts mehr drin!” steht mahnend auf dem Banner.

Dass dieses “Irgendwann” schon recht bald sein kann, vermittelt das Motiv eindringlich. Der Ressourcenverbrauch der Weltbevölkerung ist so gewaltig, dass die Menschheit in diesem Jahre (2022) bereits Ende Juli alle Naturvorräte aufgebraucht hat, die die Erde in einem Jahr herstellen kann. Wir vernichten damit unwiederbringlich einen Teil der Existenzgrundlagen kommender Generationen.

Mit diesen und anderen Fakten hat sich seit Anfang des Jahres ein Kunstkurs im 10. Jahrgang vom Hamburger Marion Dönhoff Gymnasium auseinandergesetzt. Begleitet vom Projektteam von globalgoals.hamburg entwickelten die Schüler:innen verschiedene Botschaften und Wandbildmotive zu den Themen des SDG 12 “Nachhaltig produzieren und konsumieren”. Das oben beschriebene Motiv wurde von der Schülerin Fine Engelbert entworfen und gestaltet:

“Beim Thema Konsum und Produktion habe ich zuerst an Plastik gedacht. So entstand das Bild von unserer Erde, gefangen in einem Plastikbecher und ausgesaugt von unserem Konsum. Ich möchte damit ausdrücken, dass Ressourcen nicht endlos vorhanden sind und irgendwann, und zwar in nicht allzu ferner Zukunft, knapp werden. Besonders wichtig finde ich, dass jedem bewusst wird, dass es so und in dieser Geschwindigkeit nicht weitergehen kann.”

erklärt die 15jährige zu ihrem Bild. Der Kunstkurs war sich einig, dass Fines Entwurf als Motiv auf die aktuelle Wandbildplane zum SDG 12 gedruckt werden soll. Das ausführliche Gespräch mit Fine Engelbert kann hier nachgelesen werden.

Seit dem 27. Juni 2022 hängt ihr Bild am KAROSTAR-Gebäude (Neuer Kamp 32) im Hamburger Karolinenviertel und wird dort für einige Monate zu sehen bleiben. Weitere Motive der Schüler:innen werden als Plakatausstellung in der Schule und an anderen Orten sowie als digitale Galerie hier im Blog zu sehen sein.

2 Replies to “Die Erde im Plastikbecher”

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