Wer gestaltet die Stadt?

Seit heute hängt ein neues Wandbild im Hamburger Karolinenviertel, das sich genau mit dieser Frage befasst.

Wie kann eine nachhaltige Stadt aussehen und von wem wird sie gestaltet? Wie können die Ressourcen und der Reichtum einer Stadt klima- und sozialgerecht verteilt und eingesetzt werden? Was entsteht, wenn alle Bewohner*innen gleichberechtigt über Stadtentwicklung mitentscheiden und an der Umsetzung teilhaben würden? Wie können Strukturen geschaffen werden, die emanzipativ statt unterdrückend wirken, partizipativ statt hierarchisch funktionieren? Wie sieht der Alltag in der Stadt der Zukunft aus, der allen Menschen der nachfolgenden Generationen lokal und global ein gutes Leben ermöglicht?

Mit diesen Fragen wandten wir uns Anfang des Jahres an diejenigen, die sich im Rahmen ihrer Ausbildung und ihres (zukünftigen) Berufslebens mit Antworten darauf befassen: angehende Architekt*innen, Urban Designer*innen und Stadtplaner*innen. Zunächst nahmen wir Kontakt mit Prof. Kathrin Wildner vom Studiengang “Kultur der Metropole” an der HafenCity Universität Hamburg (HCU) auf und stellten unser Anliegen vor. Wir wollten die Visionen und Ideen von Student*innen und Absolvent*innen der HCU in einem neuen Wandbildmotiv zum UN-Nachhaltigkeitsziel 11 “Nachhaltige Städte und Gemeinden – Sustainable Cities and Communities” festhalten und an die Wand bringen. Schnell entwickelte sich eine anregende und differenzierte Diskussion und Kooperation – aufgrund der Corona-Beschränkungen leider nur digital ausgeführt – mit einer interdisziplinären Gruppe bestehend aus Sophia Leipert, Nina Manz, Charlotte Niewerth und Anna Seum.

“Wir verstehen uns als politisch, haben uns in unserem Studium viel mit Kritik an bestehenden urbanen Konstellationen, aber auch Imaginationen von gerechteren Zukünften beschäftigt. Deshalb schien uns die Möglichkeit einer kritischen Perspektive auf das SDG 11, welches sich mit urbanen Entwicklungen beschäftigt, sehr passend…”

…erklärten die vier Gestalterinnen ihre Motivation zur Teilnahme an unserem Projekt. Mehr zum Hintergrund und zur Entwicklung ihres Motivs erklären sie in diesem Gespräch.

Das Ergebnis ihrer Auseinandersetzung mit dem SDG 11 ist aktuell auf einer Wandbildplane am KAROSTAR-Gebäude (Neuer Kamp 32 , gegenüber der U-Bahnstation Feldstraße) für einige Monate zu sehen.

Wir freuen uns über Reaktionen und Kommentare!

Ein Kommentar zu “Wer gestaltet die Stadt?”

  1. Dörte Stähler

    Was für ein mutmachendes Projekt und so nachhaltig, ist es doch nicht das erste Wandbild, das diesen Mittelpunkt Hamburgs geistreich schmückt und aufrüttelt! Mögen viele Menschen aus ihrem Schatten heraustreten, aus der Distanz auf das Licht einer möglichen Stadt blicken, um jeder für sich seinen Beitrag zum Gemeinwohl von Mensch und vielfältiger Natur zunächst zu erkennen und dann zu realisieren!
    Mein Dank von ganzem Herzen gehört allen Beteiligten dieses Projekts!

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