Art can make you a critical thinker…

„In allen diesen Bildern stecken Botschaften. Wir wollen damit auf einfache und verständliche Weise den Menschen, die hier vorbeigehen, vermitteln, um was es uns geht: Umweltzerstörung, Klimawandel, Kinderrechte, Migration…Und was sie selber tun können. Kunst kann helfen, dass du genauer hinguckst, kritischer denkst, Lösungen suchst und findest…Weil du dir in der Kunst, beim Zeichnen und Malen keine Grenzen setzt.“

So erklärt der 23jährige Student und Künstler Leonard Meck Mwanga seine Beziehung zur Kunst und seine Motivation zur Teilnahme an dem großen SDG-Wandbildprojekt, das er grade zusammen mit anderen street artists auf den Mauern einer Schule entlang zweier Straßenzüge in Kigamboni fertig gestellt hat. Der Bezirk Kigamboni befindet sich südöstlich der tansanischen Hafenstadt Dar es Salaam und besteht zum großen Teil aus informellen Siedlungen ohne Basisversorgung mit Wasser und Strom.

Es ist Februar 2020: Wir sitzen auf dem Balkon einer kleinen Pension in Kigamboni und sprechen über die grad entstandenen Wandbilder, über die Rolle von Kunst und die Bedeutung der SDG. Mit dabei ist der junge Filmemacher Fredrick Dagharo aus Dar es Salaam, der unser Gespräch aufnimmt.

Hierhergeführt hat mich, Friderike Seithel, eine internationale Konferenz des Projektes CULPEER4CHANGE, die vom Kigamboni Community Centre (KCC) ausgerichtet wurde. Das KCC ist ein lokal und weitgehend ehrenamtlich organisiertes, auf Spendenbasis geführtes und sehr erfolgreiches Community Projekt, das täglich Hunderten von Kindern und Jugendlichen Schul- und Ausbildung sowie die Entfaltung ihrer künstlerischen Potentiale ermöglicht – und dabei Außerordentliches leistet.

Auf der Konferenz, die nationale und internationale Fachleute, NGOs und staatliche Vertreter*innen aus dem Bildungs- und Kulturbereich zusammenführte, ging es um die Bedeutung von Peer-Lernen in der Jugend- und Bildungsarbeit und die Rolle von Kunst und Kultur in Begegnungs- und Austauschprozessen. Im Wesentlichen wurde diskutiert, wie mit dem Ansatz des kulturellen Peer-Lernen (CULPEER) die SDG in den Bildungssystemen der beteiligten Kommunen verankert werden können. Neben Fachkonferenzen organisiert CULPEER4change dazu kreative Austauschjugendprojekte und Wandbilder mit internationalen Künstler*innen.

In Vorbereitung auf dieses Bild hab ich mich ausführlicher mit den SDG befasst und dabei erst richtig ihre Bedeutung verstanden. Es ist wichtig, über diese Themen mit den Menschen hier zu sprechen, aber es muss in einer Sprache geschehen, die sie verstehen. Öffentliche Wandbilder wie unsere hier sind sehr geeignet dafür“, so Leonard.

Er ist überzeugt von der verändernden politischen und sozialen Kraft, die vom künstlerischen und kreativen Handeln ausgehend kann. Aus diesem Grund war er auch Teil einer Gruppe von sechs jungen Künstlern, die von KCC bzw. dessen Gründer und Leiter Nassoro Mkwesso als Organisator der Konferenz eingeladen worden waren, um ihre Ideen und Visionen zu Themen wie Kinderrechte, Klimawandel und Migration auf den Wänden in Kigamboni sichtbar zu machen.

In dem Video, das aus unserem Gespräch entstand, nimmt er uns mit zu dem Wandbild und stellt die verschiedenen Motive vor.

Einen Ausschnitt aus den Wandbildern von Kigamboni werden wir ab Mitte Juli auch in Hamburg sichtbar machen – wie bisher am gewohnten Ort: am KAROSTAR-Gebäude (Neuer Kamp 32), gegenüber der U-Bahn-Station Feldstraße. Damit erweisen wir unter anderem der im zehnten Jahr bestehenden Städtepartnerschaft Hamburg – Dar es Salaam eine kreative Referenz.

Ein Kommentar zu “Art can make you a critical thinker…”

  1. Pingback: Dieses Wandbildprojekt hat mich sehr verändert – globalgoals.hamburg

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